Zwei Monate verbringt Simon Strauss in Rom: „So viele waren schon hier und haben im Grunde alles ausgefüllt, nichts bleibt mehr übrig für mich, alles ist bereits in anderen Herzen bewegt worden: Die Blicke über die Piazza, das Streichen über die Löwenköpfe, das Staunen am Treppenende. Aber die Brunnen sprudeln eben immer noch weiter. Die Sonne scheint immer noch durch die Kirchenfenster. Zum Verzweifeln, dass man nicht der Erste sein kann, der das sieht. Und doch sieht man ja all das längst Gesehene zum ersten Mal. Die geheime Hoffnung bleibt: Hier bin ich einzig und allein gewesen.“ In diesem Sinne durchstreift der Autor aufmerksam die Stadt, denkt an die bekannten Persönlichkeiten, die hier waren, sucht alte Stätten auf und benennt die Zeichen der Gegenwart. Er beobachtet die Menschen und denkt sich in sie hinein, er lässt die Stadt auf sich wirken und seinen Gedanken freien Lauf. Die Stadt tut ihm gut, das Alte, das Neue, die Begegnungen – für den Leser ist es eine Bereicherung, Rom durch die Augen und Gedankenspiele von Simon Strauss zu sehen.