Wir wissen alle, wie die Geschichte von Tell ausgeht – und dennoch ist dieser Roman über diese alte Geschichte unglaublich spannend. Sehr faszinierend ist der Aufbau des Romans, der vielen an der Geschichte Beteiligten eine eigene Stimme gibt, nicht nur Tell und seiner Familie, auch dem Pfarrer, seiner Haushälterin, dem nächstwohnenden Bauern, Geßler und seinen Gefolgsleuten. Diese vielen Perspektivwechsel geben dem gradlinigen Erzählstrang eine brilliante Vielschichtigkeit. Vor dem inneren Auge entsteht ein eindrückliches Bild des archarischen Lebens in den Schweizer Bergen, weit weg vom nächsten Ort. Ich wollte eigentlich nur in den Roman hineinlesen, aber dann las ich begeistert jede einzelne Seite!