Geschwisterliche Eifersucht ist ein Dauerbrenner unter den Kinderthemen. Schon 1991 wurde sie von dem Japaner Hiroshi Ito mit gebührender Ernsthaftigkeit für Kinder und schmunzelndem Augenzwinkern für Erwachsene eingefangen. Seine einfachen Strichzeichnungen auf jeder Seite dieses perfekten, noch immer aktuellen Erstlesers sprechen dabei ebenso viele Worte wie der leicht lesbare, ergreifende Text.
Der neue Babybruder stiehlt seiner großen Schwester die Show und zieht alle mütterliche Aufmerksamkeit auf sich. Ein neues Zuhause muss her. Aus ihrer selbstgebauten Verschenkekiste heraus grinst das Kind nun in die Welt, doch die Passanten am Bahnhofsvorplatz haben es eilig. Zeit zum Träumen. Und schmollen. Dabei räkelt sich das Mädchen in ihrer Kiste und streckt die Zunge heraus. Dann lächelt sie wieder ihr schönste Kinderlächeln. Erfinderisch bastelt sie Fähnchen und Hut dazu. Beachtet möchte sie werden. Möchten wir das nicht alle? Im Mittelpunkt stehen, so wie in dieser Geschichte.
Da kommt ein Hund des Weges, der sich verlaufen hat. Er ist kein Babybruder. Ihn nimmt das Kind in seine Bananenkiste mit auf. Ebenso die streunende Katze - sie könnte sauberer sein - und eine dahergelaufene Schildkröte. Jetzt wird´s eng für die Beschriftung auf dem Karton. Gleich vier suchen ein neues Zuhause. Nun gehen die Tiere weg wie warme Semmeln. Selbst der Hund findet sein Herrchen wieder. Sein Glück ist vollkommen, denn jetzt braucht er gar kein neues Zuhause mehr. Und das Kind? Das glückliche Ende eines gelungenen Kindertages und typischen Moritz Kurzstreckenlesers mit viel Spiel-Raum für überbordende Kinderfantasien und starke Emotionen, die dem Buch alles geben, was ein guter Erstleser braucht, sei hier nicht verraten. Lest es selbst!