Sparsam erzählt Gmehling seine Geschichte. Durch eine beherzte Rettungsaktion im Hallenbad bekommen die Geschwister Alfi (10), Katinka (8) und Robbie (7) eine Dauerkarte für die Freibadsaison geschenkt. Da sie aus einfachen Verhältnissen kommen, in denen Geld immer knapp ist und ein Sommerurlaub undenkbar, wird das Freibad ihr täglicher Aufenthaltsort. Und sie haben sich viel vorgenommen: Alfie möchte den 10er schaffen, Katinka 20 Bahnen kraulen und Robbie soll endlich richtig schwimmen lernen. Alles werden sie im September als geschafft verbuchen können, denn sie haben eine "eisenharten" Willen und sie halten zusammen. Man könnte sagen, in diesem Buch passiert nicht viel, und doch, ist es so angefüllt mit all den großen Kleinigkeiten, die wir in der Hektik des Alltagslebens regelmäßig übersehen. Die Kinder erzählen, wie sie den Regentropfen beim Versinken zuschauen und wie die Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche über den Kacheln tanzen. Eine Reihe von Nebenfiguren werden auch jeden Tag im Schwimmbad sein. Der Bademeister, den sie "das Walross" nennen und seine Tochter Johanna, die gerade genauso alt ist wie Alfie. Die drei Jungs aus Mali, mit denen Katinka ihr französisch übt - sie möchte unbedingt mal nach Paris - und Konrad, der Penner, mit dem sie sich auf ihrem Schwimmbadweg austauschen. Das Wasser ist oft eiswürfelkalt, doch zwischen den Zeilen glüht die menschliche Wärme, für die es nichts weiter braucht, als ein wenig Neugier, Aufmerksamkeit, Selbstverständlichkeit und Zuwendung. Dies alles gelingt Gmehling hier perfekt.