Worin liegt die Faszination im Genre Thriller, über die überlebenden Entführungsopfer von Psychopathen zu lesen? Möglicherweise daran, dass der Leser von den seelisch erlittenen Qualen aus erster Hand erfährt. Oder an der der Zerbrechlichkeit dieser Figuren. Denn der Leser spürt, wie die Erinnerungen unter der Haut brodeln und jederzeit auszubrechen drohen. So bei Ellie, alias Abby: Mit vierzehn Jahren von einem Serienmörder entführt und dank der Hartnäckigkeit eines FBI-Agenten als Einzige gerettet worden. Zehn Jahre später arbeitet Ellie als Polizistin, weit entfernt von dem Ort des Grauens. Doch gleich mehrere Fälle von Verschwundenen in dem kleinen Ort innerhalb von drei Jahren lassen Ellie keine Ruhe. Sie ist die Einzige, die an einen Zusammenhang mit ihrer eigenen Geschichte sieht, denn niemand in dem Ort kennt ihre Vergangenheit. Dem Leser werden im Laufe der Geschichte leise Bedenken eingeflüstert, ob sich Ellie diesen Zusammenhang – wie alle glauben – nur einbildet. Darum kann er sich nie sicher sein, auf welcher Seite er sich schlagen soll. Bis etwas geschieht, mit dem niemand rechnet … Ein Thriller, der sich förmlich in den Kopf des Lesers frisst!