Ja, auch Männer dürfen zum Fee umschulen! Das lernt Fanny als dieser tölpelhafte Altrocker im Sturzflug auf ihrem Balkon landet und behauptet ein Fee im ersten Lehrjahr zu sein, dem sie ihre Wünsche antragen kann. Glimmerglitzer, Zauberstab und Feenstaub sind Erfindungen der Werbeabteilung, behauptet Jerome, und fast alle von Fannys Wünschen gehören in die Abteilung der fortgeschrittenen Lernjahre. Kurz gesagt, Jerome ist für nichts zu gebrauchen, wenn man von seinen Küchenaufenthalten absieht, bei denen er den Abwasch übernimmt und dazu haufenweise Kekse verdrückt. Und doch schafft er es, die lustlose Fanny in ein Kinder-Ferien-Aktionswoche mit Kim zu bringen, dem einzigen Junge aus ihrer alten Klasse, der nach den Ferien auf ihre neue Schule gehen wird.
Wie schließt man neue Freundschaften? Schüchtern, ängstlich und unsicher steht Fanny sich bei allem selbst im Wege. Ob es dann an Jeromes mangelnden Wunscherfüllungskünsten liegt, dass Fanny und Kim in Kontakt kommen, seiner Leidenschaft für scheußliche Scheppermusik in Kombination mit Liebesfilmschnulzen oder einfach nur an Fanny selbst, die verständlicherweise beginnt, sich über Jerome aufzuregen und dies zum ersten Mal auch laut äußert, ist schwer zu sagen. Was am Ende zählt, ist die wunderbare Ferienwoche und Fannys erstarkendes Selbstwertgefühl. Janotta liefert auf kurzer Lesestrecke echten Lesespaß mit vielen Einfällen rund um ein unkonventionelles, witziges Setting, das beständig Schmunzeln lässt.