Eine türkische Familie in Deutschland – Eltern und vier Kinder, drei sind schon aus dem Haus. In dem Buch von Fatma Aydemir kommt jedes Familienmitglied zu Wort und erzählt von der Familien- und Lebenssituation aus seiner/ihrer Sicht. Hier geht es um die Vergangenheit, die eigentlich kurdische Herkunft, dem Leben in einfachsten Verhältnissen. Um die Trennungen in der Familie, als der Mann zunächst alleine in Deutschland Geld verdient und als das älteste Kind eine Zeitlang bei den Großeltern zurückgelassen wird. Um den Wunsch der Heranwachsenden, nicht wie der Vater in einer Fabrik zu arbeiten und sich nicht wie die Mutter in das Schicksal einer den Eltern und dem Ehemann ergebenen, Pflichten erfüllenden Frau zu sein. Um die wachsenden Wünsche nach eigenen Entscheidungen und Freiheiten. Das Buch gibt vielseitigen Einblick und lässt als letztes Emine, die Frau und Mutter zu Wort kommen, deren Gedanken und Erinnerungen die großen Zusammenhänge begreifen lassen. Ich habe mit den Familienmitgliedern beobachtet und gefühlt, war erstaunt, erschüttert und beeindruckt.