Die eigene Identität verstehen und anerkennen

Alice Oseman

Loveless

Wann endlich beginnt meine Story?

Georgia ist 18 und endlich mit der Schule fertig. Und für den Neubeginn an der Uni hat sie sich Einiges vorgenommen. Das Wichtigste: endlich den ersten Kuss erleben oder sogar eine erste Beziehung haben. Denn Georgia ist eine große Romantikerin und liebt wenig mehr, als sich in ihrem Wohnheimzimmer zu vergraben und Fanfiction zu lesen. Außer ihre beiden besten Freunde, Jason und Pip vielleicht. In ihrer Zimmernachbarin Rooney findet Georgia große Unterstützung auf ihre Suche nach der richtigen Person. Doch je mehr Zeit vergeht, desto weniger kann sie die Erkenntnis ignorieren, dass sie sich Dating, Beziehungen und Sex für sich selbst nicht wirklich vorstellen kann. Loveless ist ein Buch über Theater, den Wechsel von der Schule zur Uni, Freundschaften, Queersein und die Erkenntnis aroace zu sein. Viele Menschen brauchen für diese Erkenntnis, wie Georgia, viele Jahre und tun sich schwer damit ihre eigene Identität zu verstehen und anzuerkennen. Georgia repräsentiert damit stellvertretend viele aroace Personen, die ähnlichen Problemen begegnen, ähnliche Situationen durchleben und ähnliche Gefühle verarbeiten. Gesellschaftlich gesehen sind Freundschaften oft weniger wert als monogame, romantische Beziehungen. Loveless macht allen, aromantischen und alloromantischen Menschen (wieder) bewusst, wie wichtig Freundschaften sind und wie eng und intim sie sein können. Die Freundschaften zwischen den Charakteren sind in ihrer Art sehr unterschiedlich, aber sie alle sind in ihrer Form wertvoll. Insgesamt ist Loveless ein sehr besonderer Coming-Of-Age-Roman mit diversen und liebenswerten Figuren, der sich mit vielen Aspekten des Erwachsenwerdens auseinandersetzt. Clara, 19 Jahre

Erklärungen: Eine Person ist aromantisch, wenn sie keine oder wenig romantische Anziehung empfindet und zum Beispiel keine Crushes erlebt. Asexuell zu sein, bedeutet, keine oder wenig sexuelle Anziehung zu spüren. Georgia ist aroace – also aromantisch und asexuell. Sowohl Aromantik als auch Asexualität sind breite Spektren, die verschiedene Identitäten (z. B. Greyasexuell/-romantisch, Demisexuell/-romantisch) einschließen.