Freund, Beschützer und Weggefährte des Kindes in diesem Bilderbuch ist ein Braunbär. Auf einer Leiter stehend, schmiegt sich das kleine Mädchen in sei kuscheliges Fell. Ihr Kopf erreicht gerade so seinen Hals. Seine starken Bärenarme umfangen es mit zärtlicher Bärenhaftigkeit. Beim Versteckspiel überragt er das mehrgeschossige Wohnhaus. Die Strahlen der Sonne auf dem Gipfel eines Berges erreichen sie gemeinsam mühelos. Die kindliche Fantasie haucht dem Bären ein glückliches Lächeln ins Gesicht. Zusammen erkunden sie die Geheimnisse der Welt jenseits des eigenen Zuhauses. Damit wachsen die Fähigkeiten des Kindes. Seine Bindung zum Bären wird eine von vielen werden. Indem das Kind in die Welt hineinwächst, wandelt sich das Größenverhältnis. Bald wird das Kind seinen Teddy wie eine Puppenmutter in seinen Armen halten. Mit sparsamer Eleganz setzt Kosturanov die Bedeutung des Kuscheltieres für ein Kind in Bilder und Worte um. Die Momentaufnahmen dieser innigen Kinderfantasie, die kuschelige Begleiter zur eigenen Rückendeckung und Sicherheit beseelt, ihr Größe und Lebensraum gibt und sie zu haltgebenden Spielpartnern bei vielen ersten Malen im Leben macht. Man möchte allen Kindern einen solchen Bären im Bett wünschen. Vielleicht denkt man auch an die eigene Kuscheltierbegleitung zurück und die vielen Abenteuer, die man mit ihm gemeinsam erlebt hat. Auch wenn sie im Großwerden auf ihre reale Größe zurück schrumpfen, bleiben erste Kuscheltiere lebenslang unvergessen.
Wer kennt es nicht? Dieses alte Spielzeug aus Stoff, oft in der Form eines Bären, dass nun seit der vergangenen Kindheit irgendwo auf dem Speicher verstaubt. Wegwerfen konnten wir ihn nicht, er ist immer bei uns. Auch, wenn er nicht mehr in unserem Bettchen liegt, wenn wir uns nicht mehr an ihn kuscheln oder er uns Trost spendet. Vane Kosturanov erzählt eine Geschichte, wie wir sie alle kennen: Ein Mädchen mit ihrem großen Stoffbären. Sie erleben so viel zusammen, das Bärchen weicht ich nicht von der Seite. Beste Freunde durch dick und dünn, durch jede Jahres- und Tageszeit. Das erste Lesen und das erste Mal Schlittenfahren. Doch das Mädchen teilte irgendwann ihre Freude mit anderen Mädchen und Jungen. Und das Bärchen ist nun nicht mehr mit dabei. Und plötzlich wirkte auch gar nicht mehr so groß. Doch er bleibt unvergessen. Eine einfühlsame Geschichte über den leisen Übertritt von der Kindheit zur ersten frühen Jugend. Nach diesem Buch denkt man wehmütig an sein eigenes Kuscheltier und kramt es womöglich sogar für eine neue Umarmung hervor? Diana Mihaljevic
Foto: Die Kuschelbären des Buchpalastteams mit Kuscheltierpass © Buchpalast