Fliehen, Flucht, Flüchtling
2018-09-08Familie ohne Netz
2018-10-09
Stefanie Höfler
Der große schwarze Vogel
Plötzliches Ende
Ben ist erst 14 als seine Mutter an plötzlichem Herzstillstand verstirbt. Seine Mutter, die eine so lebendige und lebensfrohe Frau gewesen war, welche es liebte lauten Jazz mitzugrölen, durch den Wald zu spazieren und Bäume zu umarmen. Ihr Tod lässt die Familie auseinanderfallen: Bens Vater verkriecht sich in der Wohnung und wird zu einer leblosen Hülle, gefangen in Trauer und Verzweiflung, der sechsjährige Karl reißt immer wieder von Zuhause aus und Ben selbst findet keinen Weg seine Trauer zu spüren, geschweige denn heraus zu lassen. Während das Leben weiter geht, schwankt er zwischen Erinnerungen und Akzeptanz und lernt dabei die wunderschöne Lina kennen, welche auch einige traurige Erfahrungen mit dem Tod gemacht hat. Ich muss sagen, ich bewundere alles was dieses Buch enthält: Die große Bandbreite an Gefühlen, die natürlich auch im echten Leben bei einem Todesfall eine wichtige Rolle spielen, die Reaktionen der Charaktere, welche so verschieden und authentisch erscheinen und diese unfassbar gut getroffene Sprache, in der man eben ein Buch mit solch schlimmen Thema schreiben sollte. Da das Buch auch relativ dünn (ca.200 Seiten) ist, lässt es sich schnell lesen und prägt einen aufgrund der Geschichte trotzdem ein. Theresa, 14 Jahre
Taschenbuch
Verlag Beltz & Gelberg
€ 7,95
Bücherfresser fragen
Autorin Stefanie Höfler
Auf der Buchmesse sprechen die Bücherfresser mit Stefanie Höfler über ihr Jugendbuch "Der große schwarze Vogel". Das Interview führte Hannah (14).
1Die Bücherfresser: Warum schreiben Sie so gerne so ernste Themen wie zB über den Tod?
Stefanie Höfler: Für mich ist wichtig, dass man bei allem Ernsten und Traurigen den Humor nicht verliert. Mein Mann ist gestorben. Ich wollte über diese Erfahrung schreiben.
2Konnten Sie, wie Ben, die Trauer auch nicht zulassen?
Mich hat es genervt, dass die Leute zwar hin- aber eigentlich immer weggeschaut haben.
3Wie sollte man mit dem Schockmoment umgehen, den der Tod auslöst?
Ich hätte mir gewünscht, dass die Leute mich fragen, ob sie mit mir reden sollen.
4Welcher Weg im Umgang mit der Trauer ist der Beste?
Es gibt keinen besten Weg. Jeder geht seinen eigenen Weg.
5Sie haben über Mobbing und über häusliche Gewalt geschrieben. Basieren diese Texte auch auf Erfahrungen?
Ja, ich glaube mit Mobbing hat jeder schon irgendwie Erfahrungen gemacht.
6Hätten Sie Lust, die Charaktere aus ihrem Buch noch einmal zu treffen?
Nein, das wäre ja, wie eine Fortsetzung schreiben. Das kann ich mir nicht vorstellen.
Tanz der Tiefseequalle
Mobbing in der Schule
Sommer mit Mucks
Geheime häusliche Gewalt
Der Jugendleseclub Die BÜCHERFRESSER trifft sich wöchtentlich im BUCHPALAST. Die Jugendlichen sind Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises.