Die Felder von Ölsanden liegen im Westen Kanadas im Staat Alberta. Auf dem Gelände rollen die größten Lastwagen der Welt über die Sandwege, geladen mit Teersand, einem umweltschädlichen Ölderivat. Zehn Tonnen Sand braucht es, um einen Barrel Öl, zu gewinnen, welches mit der zehnfachen Menge Wasser ausgewaschen wird. Eine extrem umweltbelastende Energiegewinnung. Eine Tatsache, die am Beginn der Jahrtausendwende in Kanada noch kaum Diskussionen auslöste.
Als Kate Beaton hier ihren Job antritt, liegt in der Gewinnung des schwarzen Goldes um jeden Preis die Zukunft. Ihre Kollegen sind, bis auf wenige Ausnahmen, Männer. Kate Beaton inszeniert die Arbeitscamps mit schlichtem Strich in vielen Varianten der Farbe grau, die Aneinanderreihung von Smalltalks, in unaufgeregten Panels gleich großer Bilder. Bild an Bild. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Trostlos in beklemmend farblosen Innenräumen.
Die psychische Belastung der Arbeitenden, Depressionen, sexuelle Übergriffe und Traumata sind menschliche Risse, die keiner verhandelt. Beaton zeichnet uns in eine unwirtliche, schwebende Arbeitswelt in der jeder und jede sich selbst überlassen bleibt und nach Monaten des Arbeitens die Außenwelt mit ihrer breiten Gefühls- und Farbpalette in vergessene Ferne rückt. Der derbe, anzügliche Männerjargon ist Selbstverständlichkeit. Frauenrechte? Fehlanzeige. Damit katapultiert Beaton uns in eine Zeit und einen Raum, in dem Lesende mit Katie gefangen bleiben, antriebslos ihre Rechte zu verhandeln. Niemand kommt, um zu bleiben.
Die Faszination von Ducks ist die überall spürbare Ambivalenz. Lesend wollen wir aus dem Buch Flüchten und Bleiben, Ignorieren und Verstehen. Wir können die Anpassung nachvollziehen, wünschen uns doch das Aufbegehren und erkennen wie viele Lebensorte auf dieser Welt wir bisher nicht kannten. So verschafft Beaton uns einen gelungenen Einblick in eine Welt, die in unserer Traumvorstellung von der natürlichen Schönheit Kanadas einen Kontrapunkt setzt.