Auch in ihrem zweiten Bilderbuch verpackt Emma Adbage in wenigen Strichen viel Emotion. Mama und ihre Tochter sind zu einem Kindergeburtstag eingeladen. Das Geschenk für Finn durfte das Kind aussuchen. Eine rote Spielzeugburg. Jetzt, wo sie es verpacken, möchte das Mädchen nichts lieber, als Finns rote Burg mit ihrer grünen tauschen. Natürlich geht das nicht und eine Reihe von Gefühlen breiten sich in dem Mädchen aus. Ärger oder Wut, Frustration, Neid, Machtlosigkeit. Missmutig kaut sie den Geburtstagskuchen und verschüttet ihren Saft. Als Finn das begehrte Geschenk auspackt, beachtet er weder die schöne, selbstgebastelte Karte, das Papier oder die Verpackung. Wütend schaut er auf die rote Burg. Er wollte eine grüne Burg und schon ist das nächste Geschenk an der Reihe. Derweil steigen in der Schenkerin kleine Glücksgefühle auf, denn plötzlich besitzt sie etwas, das sich ein anderer wünscht. In diesem Bilderbuch ist viel Komplexität geboten, die man bereden könnte: Mein und Dein, anders und gleich oder das ewige Zuviel in unserer Konsumgesellschaft und nicht zu vergessen die vielen Gefühle, die all diese Geschenke und kleinen Besitztümer mit sich bringen. All das arrangiert Adbage geschickt im Hintergrund ihrer kleinen einfachen Geschichte. Die am Ende doch glückliche Erzählerin wird bald vier. Ein perfektes Alter für einen Start Gefühle aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.