Die ehrliche und intensive Auseinandersetzung einer 35jährigen Frau mit der Frage, ob sie sich selbst treu bleiben kann und darf oder den gesellschaftlichen Erwartungen an sie als Frau und damit auch potentieller Mutter nachgeben soll. Schon früh hat sich für die Erzählerin herauskristallisiert, dass sie ein Leben ohne Kinder führen möchte. Damit schreckt sie so manchen Partner ab. Nur Philip bleibt. Mit ihm führt sie das Leben, dass sie sich vorgestellt hat: Spontan, lebendig, neugierig auf das Leben und ein bewegtes Nachtleben. Rundum bekommen die Frauen Kinder, werden Freunde zu Eltern, warten Mütter auf Enkel, doch die Erzählerin will sich nicht rechtfertigen. Tut es dennoch in ihren inneren Monologen auf eine distanziert emotionslose Weise, und trifft den Leser dabei mit voller Wucht. Dann aber wird die beste Freundin schwanger und Philip hält die Gewissheit, nie eine Familie gründen zu können, nicht aus. Er hofft, hadert, geht und kommt wieder. Vieles ist in dieser Geschichte möglich oder auch nicht. In schlichter, klarer Sprache folgt der Leser der Gedanken- und Gefühlswelt der Erzählerin, bekundet mal Sympathien und mal Unverständnis, empört sich bisweilen, lässt sich aber durchaus auch beeindrucken. Über das Frau sein, die Weiblichkeit und Elternschaft.