Marlies heiratet in den 70er Jahren auf den Hof ihres Mannes ein, auf dem die Schwiegermutter Lisbeth das Regiment führt. Sie versucht, ihr eigenständiges Leben zu bewahren, in der Stadt weiterhin zur Arbeit zu gehen und unabhängig zu bleiben. Das kollidiert mit Lisbeth und ihrer Vorstellung davon, wie man sich im Dorf zu verhalten hat, damit die Nachbarn nicht tuscheln. Erst die ebenfalls eigensinnige Enkeltochter Joanna schafft es, bei beiden Frauen Verständnis zu erzeugen für den jeweils anderen Lebensentwurf. Besonders schön finde ich, dass die Autorin keinerlei Wertung für den einen oder anderen Lebensweg vornimmt – und viele Erinnerungen beim Lesen erschafft, wo man aufgewachsen ist.