Was ist Natur eigentlich? Und wie begreifen wir uns darin? Mamczak und Vogl nehmen unser Wesen, den Menschen, genau unter die Lupe. Wir folgen ihnen dabei, auf den Spuren unserer Menschwerdung und unserem wachsenden Selbstverständnis, uns die Erde Untertan zu machen, zu den rasanten Veränderungen, die unser Handeln in den letzten Jahrzehnten auf der Erde hinterlassen hat und weiter hinterlässt. Ohne unsere Begabung zum Geschichten erzählen wären wir nicht das, was wir sind. Dieses Handwerk beherrschen auch Mamczak und Vogl meisterlich. Bildreich und beispielhaft machen sie Sachverhalte lebendig. „Wir leben auf einer Kugel. Die Kugel ist ein begrenztes System. (…) Auf einem Planeten kann man nichts wegwerfen, weil es kein „weg“ gibt. Wo soll dieses „weg“ denn sein?“ Fragen über Fragen, die die Autor*Innen wieder hinterfragen, bilden den Motor dieses kompakten, inhaltlich atemraubend umfangreichen und immer brillant verständlichen Buches. Mit Fragen schüren sie die Neugier auf Antworten und beschreiben unser Werden & Sein, Denken & Handeln, eloquent zwischen Seegurken und Mammuts, Plastik, Atommüll und Faustschlägen. Ihre Antworten eröffnen Möglichkeiten, verbinden Sichtachsen und kurbeln den eigenen Gedankenprozess an. Vielleicht wussten wir auch vorher schon viel über uns und unseren Planeten. Warum handeln wir also nicht? Wo läge ein Weg zu neuen Vorstellungen von Wohlstand und Glück? Welche neue Geschichte könnte eine Vorstellung der Gemeinschaft transportieren, die von unserem Einklang mit der Natur, einem neuen Blick auf uns selbst erzählen würde. Denn sind wir nicht eine große Wohngemeinschaft? Ist das Ende des Buches ein möglicher neuer Anfang? Das Buch ist, zum gemeinsamen Erlesen ab einem Alter von 10, eine gelungene Familienlektüre unseres aktuellen und zukünftigen Lebens!