Über Verschwörungstheorien in der Jugendliteratur stolpert man in letzter Zeit häufiger, was durchaus den Themen unserer Zeit geschuldet ist. Janusz ist ein normaler siebzehnjähriger Jugendlicher, der mit seinen Kumpels Games im Netz spielt und in den Augen seiner Eltern viel zu wenig am realen Leben teilnimmt. Als sich Janusz sich mit seinen Kumpels streitet, weil sie ihm nichts von dem Game Y verraten wollen, macht er sich selbst auf die Suche. Anfangs treibt ihn der Ehrgeiz an, besser als seine Kumpels zu sein, mit der Zeit wird aus dem Game eine Puzzlesuche nach einer angeblichen Verschwörung im großen Stil, bei der es um entführte Kindern gehen soll. Das vermeintliche Spiel führt ihn u.a. zu rechtsradikalen Spuren, aber auch zu Chiara, einem Mädchen aus seiner Schule. Von Y möchte sie nichts wissen, mit ihm abhängen dafür umso mehr. Hin und hergerissen zwischen der realen Welt und dem, was er im Netz aufspürt, weiß Janusz irgendwann nicht mehr, wem und was er glauben soll. Er hinterlässt Spuren, knüpft sogar Kontake im Darknet, und irgendwann bekommt er anonym eine Pistole zugeschickt. Für ihn das letzte Level des Spiels, für Chiara bitterer Ernst, wie sich herausstellen wird. Der Autor zeigt durchaus glaubwürdig auf, wie ein Jugendlicher abrutscht in die Welt, die ihn im Netz mit Informationen speist und von denen er meint, sie richtig einschätzen zu können. Er täuscht auf gewisse Weise sogar den Leser, denn dessen Stimme wird lange nicht gehört: Wie kann Janusz so naiv sein und glauben, dass an irgendeiner der Verschwörungstheorien etwas real ist! Warum glaubt er seinen Freunden nicht, die irgendwann klarer sehen, wohin derartige Fakenews führen können? Die Geschichte überrascht denn auch mit einer unerwarteten Auflösung.