Die Tuchlaterne ist Mamas Erfindung. Mit ihr findet Rico seinen Weg zur Schule. Denn kaum ist Rico um eine Ecke gebogen, hat er sie schon vergessen und schwupps hat er sich verlaufen. Dabei kann Rico um viel mehr Ecken denken, als andere Kinder.
In diesem Kurzstreckenleser, mit dem Andreas Steinhöfel seine Kinderbuchserie von Rico & Oskar um eine Kindergeschichte Ricos ergänzt, fällt nie das Wort „beeinträchtigt“ oder nur „anders“. Rico ist Rico und Steinhöfel nimmt uns mit in seine kreative Gedankenwelt, zu seinen leuchtenden Schlussfolgerungen und Lösungen. Hier kann Rico sehr klug sein und uns immer wieder überraschen. Doch Rico lebt in einer normativen Welt in der sein Können nicht gefragt ist. Als Kindergartenkind können er und seine Mama sich um die gefragten Normen herum mogeln, aber jetzt, wo Rico ein Schulkind werden wird, stellt sich die Frage, welche Schule für ihn die richtige ist?
Dieser großartige Text, der von Lena Winkel stimmig ins Bild eingebettet wurde, hinterfragt in vielen Szenen unser normatives Denken, erweitert den Horizont unserer kleinen Welt, macht sie variantenreicher, bunter und vor allem liebevoller.