Der neonfarbene Akzent in Alemagnas pastellkreidender Welt ist ihr Markenzeichen. So springt uns der leuchtende Haarschopf der kleinen Erzählerin auf fast jeder Seite entgegen. Wenn sie sich an ihren gestreckten Beinen herabbeugt und die Haare den Boden berühren, ist sie mit der Abschürfung am Knie auf Augenhöhe. Hingefallen. In kurzen Hosen. Es ist Sommer.
Erst war da Blut. Jetzt ist da Schorf. An der frischen Luft heilt das am besten. Der Schorf begleitet das Mädchen gut sichtbar überall hin. Es mag ihn und es mag ihn nicht. Er ist ein Teil von ihr, den sie lebendig macht. Sie gibt ihm sogar einen Namen und ist fast ein wenig traurig, als er dann doch verschwindet. Aber selbst wenn er weg ist bleibt diese Stelle neue Haut, die Erinnerungen birgt.
Poetisch erzählt Alemagna von Verletzung und Heilung, den kleinen Blessuren, die uns verändern, weil wir sie nicht vergessen. Aufregend, spannend, mutig und neugierig, geduldig und ein wenig melancholisch, wenn das Ende des Sommers kommt. Kaum zu glauben, wie facettenreich Kinder sich selbst und der Welt nachspüren können.