Was für ein besonderer Roman! Wieder einmal gelingt es Milena Michiko Flašar, uns in japanische Lebens- und Gedankenwelten zu führen und mit ihnen vertraut zu werden. Wie verschieden Einsamkeit sein kann, egal, in welchem Alter, wie philosophisch ein Ding in seiner Dinglichkeit betrachtet werden kann ist faszinierend. Und wie die junge Suzu sich fast unbemerkt aus ihrer Zurückgezogenheit hervorwagt, Gemeinsamkeit findet, einander Verstehen und Verstanden werden, für das es nicht viele, aber die richtigen Worte braucht. Das Wort Kodokushi und seine Bedeutung vergisst man nach diesem Roman nicht mehr und auch nicht, wie Makabres mit Achtung und Ehrfurcht einhergehen kann. Ein Hoch auf Herrn Sakai!