Billie lebt mit ihrer Mutter in einer Hochhaussiedlung. Viel haben sie nicht, doch zusammen schaffen sie es, sich die Welt schön zu machen. Dann taucht Billies Großmutter auf. Alte Geschichten ihrer Mutter kommen ans Licht und der seit langem bestehende Konflikt zwischen ihrer Mutter und Großmutter sorgt immer wieder für Streit. Als ihre Mutter stirbt, beschließt Billie der Geschichte ihrer Mutter alleine auf den Grund zu gehen.
Das Buch erzählt von verirrten Lebenswegen, geplatzten Träumen, gescheiterten Plänen. Und es erzählt von der Hoffnung in der Traurigkeit, von dem Weiterleben, von dem Schönen in den kleinen Dingen. Diese zarte positive Stimmung des Buches wird gefühlvoll vermittelt. Die Charaktere ziehen ihre Vielschichtigkeit aus ihren Ecken und Kanten. Auch die Beziehungen sind keineswegs aalglatt sondern realistisch kompliziert. Die Sprache ist ruhig und nüchtern. Diese Unaufgeregtheit passt sehr gut in die Geschichte.
Vor allem Jugendliche, die vor vielen wichtigen Entscheidungen stehen, kann dieses mit Lebensweisheiten gefüllte Buch eine kleiner Trost sein, ein Hinweis darauf, dass nicht immer alles so läuft wie man will, und dass man trotzdem weitermachen kann. Juli, 18 Jahre
Dieses Debut hat mich von der ersten bis zur letzten Seite beeindruckt. Vielleicht hat die Autorin, so wie ihre 14 Jahre junge Protagonistin Billie, schon in ihrer Jugend geschrieben? In den dialogreichen Text aus Sicht Billies fließen die Sätze ein, die sie für sich formuliert und notiert als auch die für Lebenserfahrung sprechenden Ratschläge ihrer Mutter, an die sie sich erinnert. Billie und ihre Mutter lebten zu zweit: reich an Liebe, Vertrauen und Spontanität, arm, was Wohnsituation und finanzielle Möglichkeiten anbelangte. Hier wird in der Vergangenheit erzählt, denn die Mutter starb vor kurzem nach einem Unfall. Dieser geschah im Zusammenhang mit dem Besuch der Großmutter, der das vertraute Leben der Beiden auf den Kopf stellte.
In der Gegenwart des Buches macht Billie sich auf die Suche nach ihrem Vater, von dem die Mutter nie sprach, die Großmutter nichts weiß und sie nur drei Anhaltspunkte hat: Ein Foto von der Mutter mit ihr als Baby und dem Arm eines Mannes vor einem Gartenhaus; VHS-Sprachkurs-Zertifikate aus einer kleinen Stadt an der See, nachdem die Mutter von Ungarn nach Deutschland kam; eine Kassenbon aus dem gleichen Ort. In dem Buch fällt der Satz: „Jeder hat seine Geschichte“ und Billie muss ihre erst suchen.
Es gibt viele Gedanken, die mich persönlich ansprachen in ihrer Formulierung, so wie dieser: „Der Mond macht das Herz weich und ein weiches Herz macht gesprächig“. Oder: „Es weckte alle Hoffnungen und zerstörte sie im selben Moment“. Ein Buch, das mich emotional berührt hat, das ich mit Spannung gelesen habe und das ich sehr gerne weiterempfehle! Friederike Wagner
Ob der Sommer kommt, wenn wir mehr Eis essen? Lecker, schmecker Paradise Garden. Ein Eisbecher und mehr. Ein gelungenes Coming of Age für Monstaa's Weltliteratur auf den Punkt gebracht.