Bella Luna läuft, kämpft und hält dagegen. Gegen Erschöpfung und Schmerz. Gegen ihre Angst und ihr Gefühl von Schuld und Machtlosigkeit, gegen die Gewalt, die ihr Land nicht im Zaum halten will. Sie läuft quer durch die USA, von Seattle nach Washington D.C. Ihre Flucht ist ungeplant und völlig verrückt. Ohne ihren Opa Ed, der sie bald mit seinem Wohnmobil begleitet, wäre sie wohl nicht weit gekommen. Ohne ihre Freunde, durch die ihr Lauf an Öffentlichkeit gewinnt, ohne Dawn Celeste, in die Opa sich verlieben wird und den Jungen mit dem Lockenkopf, der für einen Anfang steht, wo ein Ende noch alles Sein zu beherrschen scheint. Der 4375 km lange Weg führt entlang von Interstates über glühenden Asphalt, durch Weizenfelder und auf wilden Pfaden neben verfallenen Eisenbahngleisen, über marode Brücken und durch kilometerlange Tunnel zu falsch verstandener Liebe, manischer Besessenheit und Schusswaffengebrauch. Zu Bella Luna selbst. Damit zeichnet Caletti räumlich wie inhaltlich ein bemerkenswertes Bild der USA, das zu Herzen geht.