In ihrer Novelle beschreibt Kirsten Boie eine reale Begebenheit in Penzberg, die sich in den letzten zwei Tagen des 2. Weltkrieges ereignet hat. Das Endkriegsverbrechen, bei dem 16 Penzberger grausam ermordet wurden, wird aus der Sicht dreier fiktionaler Charaktere erzählt. Das raffinierte Leitmotiv, der Mond, gestaltet sich auch für die Autorin unerwartet und die Elemente zwischen Reportage und Drama bringen Spaß in das Buch. Der auktoriale Erzählstil lässt viele verschiedene Sichtweisen zu, sowohl von denen, die das Ende des Krieges herbeisehnen, sowie auch von denen, die eine Befreiung Penzberg mit allen Mitteln verhindern wollen. Eindrücklich führt die Autorin die Leser zu der Frage, welche Mitschuld diejenigen tragen, die nur Befehle befolgt oder nur zugeschaut haben. Schlussendlich erzählt die Autorin hier nicht nur eine von den vielen erschütternden Geschichten, die sich während des Zweiten Weltkriegs ereignet haben, sondern regt mit ihrem Buch auch zum Nachdenken an. Vor allem was man tun muss, damit sich diese Geschichte nicht wiederholen kann. Die Bücherfresser
Penzberg, kurz vor Ende des 2. Weltkrieges: Es scheint Hoffnung zu geben. Im Radio hört man von der Befreiung Münchens. Lange kann es nicht mehr dauern bis die Alliierten auch Penzberg erreichen werden. Dies veranlasst den ehemaligen Bürgermeister dazu, seinen alten Posten wieder zu übernehmen und die Bürger*innen auf die baldige Befreiung Penzbergs vorzubereiten. Zeitgleich gibt es aber noch genügend, die bis zum letzten Mann gegen das Ende des Krieges und die Befreiung der Stadt kämpfen wollen. Und es dauert nicht lange, bis die beiden Fronten aufeinanderprallen. Mitten in diesem Chaos befinden sich Marie, Schorsch und Gustl, die sich nebenbei auch noch mit ihrer Liebesgeschichte rumschlagen müssen. In diesem Buch schildert die Autorin auf sehr eindrückliche Weise, was es hieß, in dieser Situation entscheiden zu müssen und wie einzelne Menschen damit umgingen. Durch den auktorialen Erzählstil werden viele verschiedene Sichtweisen geschildert, sowohl von denen, die das Ende des Krieges herbeisehnen, sowie auch von denen, die eine Befreiung Penzberg mit allen Mitteln verhindern wollen. Auch wenn die Art des Erzählers anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig ist, kommt man relativ schnell rein. Die altmodische Sprache kann ebenfalls etwas befremdlich wirken und den Lesefluss erschweren, allerdings trägt sie auch dazu bei, dass die Geschichte realitätsnäher wirkt. Schlussendlich erzählt die Autorin hier nicht nur eine von den vielen schrecklichen Geschichten, die sich während des Zweiten Weltkriegs ereignet haben, sondern regt mit ihrem Buch auch zum Nachdenken an. Denn am Ende muss man sich durchaus die Frage stellen, welche Mitschuld die tragen, die nur Befehle befolgt oder nur zugeschaut haben. Und was man tun muss, damit sich diese Geschichte nicht wiederholen kann. Juliana, 16 Jahre
Nach sechs Jahren Krieg kommt die erlösende Nachricht im Radio: Die Alliierten stehen vor Penzberg. Der Krieg scheint zu Ende zu sein. Zu diesem Zeitpunkt hätte man schon ahnen können das sich die Nationalsozialisten nicht ohne jeglichen Widerstand verabschieden würden. Jedoch überwog die Freude, sodass der ehemalige Bürgermeister Hans Rummer, welcher vor der Herrschaft der Nationalsozialisten dieses Amt inne hatte, wieder seinen ehemaligen Platz ein nahm und den Frieden verkündete. Dass er das Rathaus als dem Tode Geweihter verlassen würde, konnte jedoch niemand ahnen. Aus Hass, Zorn und über den verlorenen Krieg ermordeten die „Werwölfe“, eine nationalsozialistische Organisation vierzehn unschuldige Menschen. Mitten im Geschehen stehen drei Jugendliche: Gustl, Schorsch und Marie. Marie und Schorsch müssen traumatisierend erfahren, wie es sich anfühlt dem Tod knapp zu entkommen. Zudem müssen sie das Gefühl ertragen, dass ihre Welt auseinanderzubrechen zu droht. Gustl hingegen ist einer von den Werwölfen. Beide Jungen, Gustl und Schorsch, haben eines gemeinsam, die Liebe zu Marie. In ihrem Roman „Dunkelnacht“ schildert Kirsten Boie dramatisch und ergreifend die Mordnacht von Penzberg. Sie selber hat erst vor kurzem davon erfahren und war geschockt, dass sie nie davon gehört hatte. Auch ich bin ihr dankbar, dass sie dieses schlimme Ereignis für Jugendliche greifbar gemacht hat. Durch die berührende Geschichte von Schorsch und Marie und den Fakt, dass an dem Buch fast nichts freierfunden ist, fühlte ich mich selbst wie vor Ort. Ich konnte nicht mehr aufhören, zu lesen und auch nachdem ich fertig war, liess mich die Thematik nicht mehr los. Für mich ist das Buch nicht einfach nur ein Buch, für mich ist es ein erschütterndes Teil Geschichte. Hannah, 17 Jahre