Zsuzsa Bánks Buch „Sterben im Sommer“ konnte ich nicht in einem Atemzug lesen. Immer wieder legte ich das Buch beiseite und atmete tief durch. Was die Autorin uns Lesern in ihrem Buch zu erzählen hat, ist schonungslos ehrlich und zutiefst emotional. Es geht – wie der Titel verrät – um das Sterben, das Sterben ihres Vaters. Auf der einen Seite lesen wir von schönen Erinnerungen, der gemeinsamen Zeit mit der Familie in Ungarn wie in Deutschland, und insbesondere die Zeit mit dem Vater. Auf der anderen Seite beklagt Bánk, dass sie kurz vor seinem Tod wertvolle acht Tage hat verstreichen lassen, ohne ihren Vater im Krankenhaus besucht zu haben. Auf der einen Seite füllen sich die Seiten mit Hoffnungen im Kampf gegen den Krebs, auf der anderen Seite stehen dem nüchterne Fakten, Entscheidungen, die Verzweiflung, die Frage nach dem ‚warum?‘ und ‚warum so?‘ im Raum. Die Autorin nimmt Abschied von ihrem Vater und lässt den Leser daran teilhaben. Jede Seite, die ich umblätterte, berührte mich aufs Neue. Ich durfte die Autorin auf ihrem schmerzvollen Weg begleiten, mit ihr leiden, von ihr lernen und hoffen. Ein Buch, das ich persönlich als ein Geschenk ansehe. „Irgendwann ist der Tod deutlicher als das Leben, das Leben weicht dem Tod“, sagt Zsuzsa Bánk. So wahrhaftig wie dieser Satz ist das ganze Buch.