Die Geschwisterbeziehung zwischen dem großen Bruder und der kleinen Schwester, die im Briefroman einseitig aus der Sicht des Bruders erzählt wird, entwickelt sich über zehn Jahre. Mit der Geburt seiner Schwester bitten die Eltern ihn, etwas für das Babyalbum zu zeichnen. Zunächst kann der Achtjährige nichts mit dem schreienden Babybündel anfangen und flüchtet sich auf einen emotional distanzierten Posten. Jahr für Jahr schreibt er der Schwester, stellt ihr Zeugnisse aus. Die Bindungen entstehen schleichend. Hundert Mal muss er ihr ein Lieblingsbuch vorlesen. In der Ablehnung weißer Bohnen entsteht Zusammenhalt. Bei Krankheit werden Versprechungen gemacht. Das Baumhaus ist tabu. Fast unbemerkt bahnt sich das Leben mit seinen Bindungen in der Familie seinen Weg. Und es verändert sich. Ständig. Wen wundert’s, dass dem Bruder am Ende der Abschied fürs Studium schwer fällt und die Schwester die Tage zählt. Die beiden lieben einander und er beschließt eine besondere Erinnerung an sie nun immer an sich zu tragen. Wie ein Tagebuch mit viel Bild und wenig Text fangen die Briefe die das wunderbar wachsende Miteinander der Geschwistern ein. Es wird sie ihr Leben lang begleiten.