Von Mamawoche zu Papawoche markiert Terri ihren aktuellen Aufenthaltsort wie die Queen mit einer Fahne am Türrahmen. Sie hat sich gut arrangiert, in ihrem Patchworkleben. So ist sie zunächst auch ganz entspannt, als ihre beste Freundin sich zum ersten Mal verliebt. Da ihr Vater in der chemischen Forschung arbeitet, versucht auch sie diese Sache zwischen Physik (Blitzeinschlag) und Chemie (Hormone) als Beobachterin zu analysieren. Vaters neue Lebensgefährtin bringt noch die Sterne ins Boot. Schließlich ist in der Liebe noch lang nicht alles richtig erforscht. Auch Terris Mutter scheint sich seit langem wieder verliebt zu haben. Zwei Forschungssubjekte sind besser als eins. Mit köstlicher Leichtigkeit bespielt Werner zunächst Terris aktionistische Studien zum Verliebtsein. Ob der Kauf eines Blitzableiters helfen kann? Von wie vielen Blitze kann ein Mensch getroffen werden? Und was, wenn er oder sie davon erschlagen würde? Schon diese witzigen und trefflichen Parallelität tragen die energiegeladene Geschichte. Doch Werner legt noch zu. „Micha“ heißt das neue, geheime Subjekt in Mamas Leben. Terri findet heraus, dass sie Michaela heißt. Die Regenbogenfahne wird bei Terri schneller und selbstverständlicher am Türrahmen flattern, als bei ihrer Mutter, die zögert, sich in aller Öffentlichkeit zu ihrer Liebe zu bekennen. Das Ausloten vom Rollenverständnis, nicht zuletzt auch in der Mutter Tochter Beziehung, macht die Story rundum gelungen und absolut lesenswert.