Sie haben es geschafft. Nach Jahren des Wartens und Hoffens in Asylantenheimen ist Roya mit ihren drei großen Brüdern und ihren Eltern in einem eigenen Heim angekommen. Sie sind niederländische Staatsbürger und keine afghanischen Flüchtlinge mehr. Und endlich können die Eltern den Kindern den sehnlichsten Wunsch nach einem Haustier erfüllen. Roya, die Neunjährige entscheidet für alle. Es wird ein wuschelig weiches, weißes Zwergkaninchen, das bald von allen Familienmitgliedern geliebt, geherzt und liebkost wird. Mischka entpuppt sich als guter Zuhörer und so bittet Roya ihre älteren Brüder ihr von der „Reise“ zu erzählen, an die sie selbst kaum Erinnerungen hat. Auf ihrer Flucht aus Afghanistan hat die Familie alles verloren, selbst die Bilder, die sie unterwegs gemacht haben.
Die Geschichte erzählt für Kinderbücher bisher selten, von der kindlichen Aufarbeitung einer Flucht, die van de Vendel und Elman geschickt ins aktuelle Geschehen um Mischka mit einbinden. Die Beteiligten sind unterschiedlich von dieser dramatischen Verangenheit geprägt. So finden die Eltern kaum Worte, die Brüder erzählen freimütig, jedoch punktuell. Roya versucht in allen Puzzleteilen ihre eigene Geschichte zu entdecken, die ihren dramatischen Höhepunkt erreicht, als Mischka gerade in dem Moment unverhofft ausbüxt, wo sie in der Schule ein Referat über Kaninchen halten möchte.
Van de Vendel und Elman, der selbst als Kind aus Afghanistan geflüchtet ist und die eigene Fluchtgeschichte gemeinsam mit van de Vendel in Der Glücksfinder (Calrsen Verlag 2011) veröffentlicht hat, erweisen sich erneut auch in diesem Buch, das sich an Grundschulkinder richtet, als spannendes Autorenteam, das mit dem Kaninchen im Arm für Kinder leicht lesbare und gut nachvollziehbare Brücken zu den Themen Flucht und Migration zu bauen versteht.
Lustig
Fröhlich
Nicht zu traurig
Spannend
Im Buch passiert:
Roya ist neun und kommt aus Afghanistan. Sie hat drei Brüder und eine Mama und einen Papa. Sie sind geflüchtet und als sie angekommen sind, kauften sie ein Zwergkaninchen. Das hieß Mischka. Es gehört nicht nur Roya sondern der ganzen Familie.
Gut fand ich:
Es ist eine wunderschöne Geschichte und schöne Bilder. Elisa, 10 Jahre.