An unserem 10 Geburtstag zeigt Susanne Straßer den Kindern, wie die kirsseligen, schwarzen Umradungen in ihren Pappbilderbüchern entstehen.
Bei dieser Drucktechnik ist am Ende alles seitenverkehrt. Und Achtung, nichts aufs Papier patschen. Das hinterlässt überall Abdrücke.
Die Mittagsgäste, Pferd, Gans, Ziege, Hund und Eichhörnchen, bringen Lieblingszutaten für die Suppe mit. Bald schwimmen ein Knochen, dürre Zweige und ein geraspelter Fichtenzapfen im Topf. Haben wir als Kinder nicht alle solche Suppen gebraut? Während das Kind die Suppe abschmeckt, verspreist die Ziege die Tischdekoration. "Das schmeckt ja schrecklich", befinden die Tiere. Das war ja klar. Spät kommt das Schwein und isst begeistert. Was es wohl in seinem Picknikkorb zum Nachtisch mitgebracht hat? Neben der Umsetzung dieses experimentellen Kinderspiels ist das Ausschöpfen der Requisiten am Tisch, die gelungenen Körperhaltungen und Gesichtsaudrücke der Tiere beeindruckend. Sie naschen mit spitzem Flügel vom Teller, zerkauen vor Aufregung ihr Lätzchen im Mund, sperren Schnäbel und Mäuler auf und lassen die vom Geschmack elektrisierte Zunge heraushängen. Die dem Text beigefügten Lautmalereien und Empfindungen beim Essen werden von Straßer gekonnt visualisert.
Da ist ja noch Kuchen! Die Reste von unserem großen Geburtstagsfest. Das lässt sich ein Bücherfresser nicht entgehen.
Susanne Straßer baut ihre Bilderbuchbühne sorgfältig auf und komponiert die kleine Erzählstrecke meisterhaft. Jedes Tier repräsentiert mit seinem Kleidungsstück eine Farbe, die zu ihm passt und die Kleidungsstücke könnten nicht passender zum Körperbau der Tiere sein.
Straßers Bilder sind auch ganz ohne Text großes Kino. Wo die Tür nun einmal offen ist und der gutmütige Wal jeden gewähren lässt wird es bald eng in der Wanne.
Eigentlich kann es losgehen, doch Zebra, Katze, Löwe und Storch müssen noch ihren Platz auf dem Sofa finden und der Goldfisch im Glas möchte unbedingt in die Mitte. Aber jetzt. Da platzt das Nilpferd herein, auf der Suche nach seinen Hausschuhen.
Die Mannschaft der Tiere liegt im Bett versammelt. Von kleinsten Igel bis zum großen Krokodil haben sie ihre Schwänze und Pfoten umeinander gelegt. Die Augen schon geschlossen. Nur einer muss nochmal auf Klo und robbt aus dem Bett.
Der Bär kommt nicht ran. Gut, dass das Schwein vorbeikommt. Schwupps steht es auf dem Kopf des Bären. Noch immer sind sie zu klein. Man ahnt, wie das weitergeht.
Hartpappe at it's best: Dynamisch, lautmalerisch und voller Genuss erprobt der Fuchs sein Rutschauto auf wechselnden Straßen. Er kurvt über Schotter, durch Pfützen, um Bäume herum und, rums!, dagegen.