Ann-Sophie von Schoeller kommt mit ihrem Mann, einem aufstrebenden Juristen, von Berlin nach Paris. Die Stadt ist ihr fremd und erscheint ihr unwirtlich, sie ist tagsüber allein und unzufrieden. Bis sie durch Zufall bei der Buchhandlung Shakespeare & Company landet, mitten in die Gesellschaft von vier Frauen, die so ganz anders leben als sie. Die beiden Buchhändlerinnen Sylvia Beach und Adrienne Monier, die Schriftstellerin Djuna Barnes, die Journalistin Janet Flanner. Zwischen diesen Frauen fühlt sie sich auf Anhieb gut, obwohl sie über manches schockiert ist. Die Frauen tragen Hosen, Alkohol und Zigaretten sind ebenso selbstverständlich wie gleichgeschlechtliche Liebe. Sylvia Beach benötigt Hilfe in ihrem Laden und stellt die deutsche junge Frau spontan ein. Es ist erstaunlich, wie schnell Ann selbstbewusst wird, sich in den angesagten Cafés und Künstlerkreisen bewegt und wie ihr der Spagat zwischen ihrer bürgerlichen Ehe und dem freiheitlichen Leben gelingt. Aber irgendwann muss sie sich doch entscheiden. Ein schön unterhaltender Roman über das Paris der 1920er Jahre, mit Einblicken in Literaten- und Künstlerleben und einer sympathischen Hauptfigur auf dem Weg in die Emanzipation.