Die zehnjährige Marie wächst in den Siebziger Jahren in einer Kleinstadt in Kentucky auf. Sie hat fünf Geschwister, einen streng gläubigen Vater, der nicht davor scheut, seine Kinder mit dem Gürtel zu bestrafen, und eine Mutter, die sich bisweilen in ihre ganz eigene Welt zurückzieht.
In Maries Leben gibt es vor allem Misty, ihre beste Freundin, die das Leben erträglich macht. Und Chopin, ein fiktiver Freund, der ihr Trost und Kritiker zugleich ist. Marie und Misty träumen von der großen Bühne, Misty wird dabei von den Eltern unterstützt und nimmt an Talentshows teil, während Marie sich das Tanzen selbst beibringt. Als eine Ballettschule in der Stadt aufmacht, erfüllt sich für Marie ein Traum.
Doch die Armut der Familie klebt an ihr wie eine zweite Haut, und als der Vater seine Arbeit verliert, kann sie nur dank des Angebots der Lehrerin, für sie zu putzen oder später abzusitzen, weiter an ihrem Traum festhalten. Aus Mistay und Marie werden irgendwann Konkurrentinnen, das und der Umzug der Freundin wird die Freundschaft ins Wanken bringen. Doch Marie kämpft weiter, erträgt Schikanen und elterliche Strafen, in der Schule träumt sie sich in ein anderes Leben. Marie ist siebzehn, als sich unerwartet eine Tür für sie öffnet und den Weg nach Paris frei macht.
Die Geschichte hat einen ganz eigenen Ton, kindlich energetisch und dabei mit einer Leichtigkeit, als hüpfe Chopin mit den Fingern über die Klaviertasten, sie berührt beim Lesen, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.