Cato ist kein Kind von Traurigkeit. Obwohl es genug Anlass dazu gäbe. Ihr Vater ist eine Zimmerpflanze, umhegt von einer grimmigen Nachbarin und ihre Mutter befindet sich irgendwo zwischen den Kondensstreifen der Flugzeuge. Vielleicht.
Cato hat einen sehr eigenwilligen Blick auf die Welt, schwebt mit ihrem Kopf gern in den Wolken. Sie ist überaus selbstständig. Niemand hält sie auf, als die seltsame Frau Kano auftaucht, die sie zur Mitarbeit in einem alten Kino anregt. Auch das Kino ist seltsam. Es zeigt Filme, die es nicht gibt und das auch nur für einzelne Personen. So taucht Cato in die Erinnerungen verschiedener Menschen und begibt sich in die Vergangenheit, macht Bekanntschaft mit ihrem Vater als Kind, der sie natürlich zu ihrer Mutter führt.
Ein tröstlicher Kinderroman über den Verlust eines Elternteils, der eine Welt aus den Fugen geraten lässt, die das Kind niemals kennenlernen durfte. Eine Geschichte über Depression und Selbstwirksamkeit, wenn die elterliche Ansprache ausbleibt. Eine Geschichte, auf der die Zeitebenen verflochten sind, wie ein Möbiusband, ohne Anfang und Ende. Faszinierend und gelungen konstruiert, ein wenig zu schön, um wahr zu sein. Mit einer starken Mädchenfigur, der man gern in den tiefsten Winkel des Herzens folgt.