An unserem 10 Geburtstag zeigt Susanne Straßer den Kindern, wie die kirsseligen, schwarzen Umradungen in ihren Pappbilderbüchern entstehen.
Bei dieser Drucktechnik ist am Ende alles seitenverkehrt. Und Achtung, nichts aufs Papier patschen. Das hinterlässt überall Abdrücke.
Hartpappe at it's best: Dynamisch, lautmalerisch und voller Genuss erprobt der Fuchs sein Rutschauto auf wechselnden Straßen. Er kurvt über Schotter, durch Pfützen, um Bäume herum und, rums!, dagegen. Er bringt die Truppe heimlicher Mitreisender nicht nur mimisch in Bewegung. Im Minimalismus versiert, zieht Straßer alle Register und eröffnet einen vielseitigen Kosmos. Ein wahres Lieblingsbuch.
Da ist ja noch Kuchen! Die Reste von unserem großen Geburtstagsfest. Das lässt sich ein Bücherfresser nicht entgehen.
Susanne Straßer baut ihre Bilderbuchbühne sorgfältig auf und komponiert die kleine Erzählstrecke meisterhaft. Jedes Tier repräsentiert mit seinem Kleidungsstück eine Farbe, die zu ihm passt und die Kleidungsstücke könnten nicht passender zum Körperbau der Tiere sein.
Eigentlich kann es losgehen, doch Zebra, Katze, Löwe und Storch müssen noch ihren Platz auf dem Sofa finden und der Goldfisch im Glas möchte unbedingt in die Mitte. Aber jetzt. Da platzt das Nilpferd herein, auf der Suche nach seinen Hausschuhen.
Neben der Umsetzung dieses experimentellen Kinderspiels ist das Ausschöpfen der Requisiten am Tisch, die gelungenen Körperhaltungen und Gesichtsaudrücke der Tiere beeindruckend.
Straßers Bilder sind auch ganz ohne Text großes Kino. Wo die Tür nun einmal offen ist und der gutmütige Wal jeden gewähren lässt wird es bald eng in der Wanne.
Die Mannschaft der Tiere liegt im Bett versammelt. Von kleinsten Igel bis zum großen Krokodil haben sie ihre Schwänze und Pfoten umeinander gelegt. Die Augen schon geschlossen. Nur einer muss nochmal auf Klo und robbt aus dem Bett.
Der Bär kommt nicht ran. Gut, dass das Schwein vorbeikommt. Schwupps steht es auf dem Kopf des Bären. Noch immer sind sie zu klein. Man ahnt, wie das weitergeht.