Grit und Fiona sind Schwestern. In ihrer Kindheit hatten sie gemeinsame Phantasiewelten und waren sich trotz sehr unterschiedlicher Charaktere nah. Als junge Erwachsene haben sie sich elf Jahre nicht gesehen, Fiona war von einem Tag auf den anderen verschwunden. Dass Grit die damals kleine, nun elfjährige Millie zu sich nahm, beeinflusste ihr ganzes Leben. Nun steht Fiona plötzlich da und will das Mädchen zu sich holen. Unvorstellbar für Grit. Millie hat nun plötzlich zwei Mütter – oder eben eigentlich nicht, da die beiden sich nur mit Vorwürfen überschütten, statt klärend zu sprechen. Wie es dem Mädchen gelingt, dass die beiden Schwestern sich ihrer eigenen Traumata bewusst werden, deren Ursprünge in ihrer gemeinsamen Vergangenheit erkennen und ihre falschen Vorstellungen über die jeweils andere wahrnehmen, ist fantastisch dargestellt. Der Autor hat ein Talent, in einer spannend zu lesenden Geschichte den schmerzhaften Weg der Selbsterkenntnis und des Zueinanderfindens zu beschreiben.