Mahmouds Zuhause liegt im 11. Stock eines Osloer Plattenbaus. Hier sind seine Eltern auf ihrer Flucht aus Pakistan gestrandet. Er selbst ist vor 16 Jahren in Norwegen geboren worden. Mahmoud, Kind zweier Kulturen, manövriert seine Zuhörer gelassen in die familiäre Keimzelle pakistanischen Familienalltags, in der Mahmoud wie in einer Parallelwelt zur norwegischen Gesellschaft daheim ist. Seine Mutter hat die Hosen an und für alle Fälle einen Schlappen griffbereit, damit ihre Söhne spuren, doch der Vater hat oft das letzte Wort. Erst recht, als sein Bruder, Mahmouds Onkel, zu Besuch kommt. Für andere Lebensentwürfe und abweichende Rollenbilder mangelt es dem Vater an Vorstellungskraft. Doch ausgerechnet Mahmouds kleiner Bruder Ali liebt es, Disneyfilme zu schauen und mit Barbies zu spielen. Bald wird er seinen aufmerksamen großen Bruder kindlich direkt ins Vertrauen ziehen. Rotzig cool und berührend sensibel tischt Mahmoud die Ereignisse dieses Sommers auf, in dem wenig so ist und so bleibt, wie es anfangs den Anschein hat. Mahmoud geht dabei in eigenwilliger Sprache wie ein Boxer in den Ring und tänzelt leichtfüßig kunstvoll herum, damit er nicht ausgeknockt wird. Eine gelungene Innensicht des Migrantenlebens in der zweiten Generation.