Sehr gerne habe ich diesen ein Jahrhundert umspannenden Roman gelesen! Die drei Generationen einer Familie im Mühlviertel in Österreich sind mir ans Herz gewachsen. Geschickt greift die Autorin Judith Taschler in den eigentlich chronologisch erzählten Lebensläufen einzelne Situationen rückblickend wieder auf und gewährt so überraschende und vertiefende Einblicke. In Anlehnung an Geschichten über ihre eigenen Vorfahren entfaltet Judith Taschler den Kosmos der Familie Brugger in der Zeit von 1820 – 1920. Bauern, Müller, Händler, Auswanderer in die USA, Soldaten im 1. Weltkrieg, Ehefrauen, Mütter, Mägde, Hausmädchen Studierende – das Leben auf dem Land und in der Stadt, die k.u.k.- Monarchie und ihr Untergang – ein vielfältig beleuchtetes Stück Geschichte mit ganz unterschiedlichen Charakteren auf der Suche nach dem persönlichen Glück.
Sehr anschaulich erfahren wir von den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts: Die Stimmung in der Bevölkerung, die Stellung der Frau in der Gesellschaft, Kriegsbegeisterung und Leid. Elisabeth assistiert im 1. Weltkrieg in Lazaretten und wird danach in Wien Medizin studieren.