Mecklenburg Vorpommern, ein fiktiver Ort, 1991: Ein Mann tot im Wasser, alkoholisiert und ohne feste Bleibe. Dazu der Polizei bekannt, da er vor Jahren in einem spektakulären Mordfall der Hauptverdöähtige gewesen war. Sein Leben befand sich seitdem in einem Abwärtsstrudel. Für die Polizei spricht alles für einen Unfall. Wäre der Mann nicht kurz vor seinem Tod bei der Polizeiwache aufgetaucht und hätte ausgerechnet Hauptkommissar Groth, dem Neuen aus Hamburg, davon erzählt, dass er sich verfolgt fühlt. Nun liegt es an Groth, der eigentlich als Aufbauhelfer Ost in seine ehemalige Heimat in Mecklenburg Vorpommern zurückkehrt, den Fall von allen Seiten zu beleuchten obwohl sein Chef weitere Ermittlungen untersagt. Unerwartete Unterstützung findet Groth überraschend bei einem sehr eigensinnigen Kollegen, der ebenfalls mehr als einen Unfall dahinter glaubt. Parallel zu den Ermittlungen gibt es eine zweiten Erzählstrang aus der Sicht einer Kellnerin, die mit dem Opfer vetrauter war, als sie zugibt. Im Vordergrund des Krimis stehen die Figuren, deren Charaktere gut interessant gezeichnet werden und die allesamt mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind, so dass man beim Lesen keine allzu schnelle Ermittlungsarbeit erwarten darf, sondern ein sich nach und nach Auffädeln der einzelnen Stränge. Der atmosphärische Krimi lblickt auf die Wendezeit, lässt entsprechende Vorbehalte gegenüber dem Westen und all dem Neuen anklungen und dabei lange offen, wohin die Ermittlungen führen werden.