An der Seite von Antonio Casagrande, einem 1855 in Genua geborenen halbblinden Waisenjungen, erleben die Leser italienische Zeitgeschichte bis in die 1920er Jahre. Antonio ist elf Jahre alt, als er zu seinem großen Erstaunen von einem sehr eigenwilligen Fotografen als Gehilfe aus dem Waisenhaus geholt wird. Ihm eröffnet sich eine Welt der neuen Wörter und Begrifflichkeiten, die Geschichten seines Meisters erzählen von Garibaldi und seinem Zug der Tausend, die Sizilien eroberten. Antonio erlernt sehr schnell die Technik der Fotografie und begreift die verwirrende Gabe seines erblindeten Auges. In noch jugendlichen Jahren auf sich gestellt, findet er seinen Weg dank der Fotografie, dank einiger ihm zugeneigter Menschen, dank seiner Ehrlichkeit zu sich selbst. Beglückend ist es für ihn, viele Jahre später eine eigene Familie zu haben, endlich ein wirkliches Zuhause. Antonio lebt in politisch brisanten Zeiten einige Jahre in Mailand und schließt Freundschaft mit der Familie Leone in Borgo di Dentro, die die Leser des Buches "Bella Ciao" von Raffaella Romagnolo schon kennen. Für mich war es ein Gefühl des Nachhausekommens, nocheinmal von dieser wunderbaren Großfamilie zu lesen. Ich bin der Autorin sehr dankbar, dass sie uns dieses Buch, das in gewisser Weise eine Vorgeschichte zu "Bella Ciao" ist, geschenkt hat! Dank auch an Maja Pflug, die wieder hervorragend aus dem Italienischen übersetzt hat.
Ein kleiner Ort im Piemont, Anfang des 20.Jahrhunderts. Giulia, Anita und Pietro sind seit der Kindheit beste Freunde. Sie teilen Freud und Leid eines arbeitsreichen und kargen Lebens.
Der Roman erzählt von einer jungen Lehrerin im Piemont, Gilla, im ersten Nachkriegsjahr 1945/46, die eine Schulklasse mit 10-jährigen Mädchen leitet. Ein Mädchen, es lebt im Waisenhaus, hat erstaunliches Wissen, spricht aber nicht.
Paola ist 16 Jahre alt und sehnt sich danach, hinter Schweigen und Oberflächlichkeit Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit zu finden.