„Wenn sie etwas tat, egal was es war, dann tat sie es immer mit aller Kraft, mit ganzem Herzen.“
Reinhardt siedelt seine Klimaaktivistin Emma zwischen Sophie Scholl und Ulrike Meinhof an. Für die Untergrundorganisation NO ALTERNATIVE klettert sie auf die Spitze des Frankfurter Messeturms und entrollt ein Banner. In Talkshows argumentiert sie präzise und fordernd. Mit Brandsätzen zerstört sie in einer konzertierten Aktion 1000 Autos am Hafen. Eine Überwachungskamera erwischt sie. Sie wird zum Gesicht der Bewegung, wird gesucht, verfolgt und gejagt. Sie muss abtauchen. Ein Wechsel der Gefühle begleitet sie. Doch sie ist und bleibt überzeugt, tun zu müssen, was sie tut.
Finn kennt Emma noch von der Schule. Mit Fingerspitzengefühl setzt er sich für eine Reportage auf die Fährte von NO ALTERNATIVE, versucht Emmas Radikalisierung zu begreifen. In vielen Punkten stimmt er Emma zu, auch wenn er die Wahl der Mittel nicht gutheißt.
Wie immer hat Reinhardt gut recherchiert und wirft mit seinem rasanten Thriller brennende, topaktuelle Fragen auf. Wann schaffen wir es, für zukünftige Generationen zu handeln. Und was ist Freiheit? „Eine Zeit lang habe ich glaubt, sie (die Freiheit) ist auf den Dächern. Dann habe ich gedacht, Freiheit heißt, für das zu kämpfen, woran du glaubst, ohne Kompromisse. Und das stimmt ja auch. Aber es ist eben nicht alles“, sagt Emma. Wir fühlen mit ihr. Bewegt hören wir ihr zu.
Ein tolles Buch passend zum tollen Fahrzeug. Emma hätte es gefallen, denn mit einem John Deere lässt sich nachhaltig landwirtschaften, die kommenden Generationen im Blick.