Der Countdown läuft! In vier Tage hat Jagoda Geburtstag und eine richtige Party soll steigen. Mit Musik und Buffet, mit Lampions und einem Motto an einem coolen Ort. Vor allem Mia, ihre neue Freundin aus der neuen Schule möchte Jagoda einladen.
Leichter gesagt als getan. Jagoda spricht in der Schule nicht darüber. Sie lebt in einem Frauenhaus und ihr Handlungsspielraum ist sehr begrenzt. Praßler schreibt über ein Kinderleben voller Improvisationen, das rund 16.000 Kinder in Deutschland betrifft. In beständiger Angst, ihr Vater könnte sie finden haben Mutter und Tochter alle Kontakte zur Familie abgebrochen. Alle hier haben Gewalt erlebt. Nun wohnen Jagoda und ihre Mutter im geschützten Raum eines einzigen, kleinen Zimmers. Die Gemeinschaftsküche dürfen sie stundenweise nutzen. Meistens kocht Jagoda, da ihre Mutter noch bei Behörden sitzt.
Wie es Jagoda schafft, die Gemeinschaft zu mobilisieren und einen unvergesslichen zehnten Geburtstag zu feiern ist bemerkenswert konspirativ. Die einfühlsame Kindergeschichte öffnet ein Fenster zur Lebenswelt anderer Kinder, deren Selbstwirksamkeit beflügelt und Mut macht.
