Am Anfang der Überlebensgeschichte Abba Naors steht das berührende Versprechen seines neunjährigen Urenkels, ihm einmal eine Uhr zu erfinden, die rückwärts geht, um dem Urgroßvater die Mutter und seine Brüder zurückzubringen. Denn Abba Naors Mutter Chana wurde zusammen mit dem damals sechsjährigen Berale in Auschwitz vergast, Naors älterer Bruder Chaim wurde in Kaunas mit 15 Jahren erschossen. Das Buch entstand aus Gesprächen Abba Naors mit dem Journalisten Helmut Zeller. Das immer wieder tiefe Hinabtauchen in die Erinnerung kennzeichnet die berührenden Berichte Abba Naors. Sie sind durchdrungen vom Nachspüren der gemachten Erfahrungen — der Todesangst, der Demütigungen, des Gefühls des Verlorenseins — aber sie erzählen auch vom Erleben des eigenen Mutes und der Hoffnung. Das Buch weckt in einer Zeit, in der Israelfeindlichkeit und Antisemitismus wieder wachsen, mehr Verständnis für Israel, vermittelt den Leser*innen eindrücklich den Wert des Lebens jedes einzelnen und motiviert zu menschlichem Handeln in unserer Welt. Annette Spieldiener