Ein spannend zu lesender Roman in Paris um 1885. Drei Frauen ganz unterschiedlicher Art sind die zentralen Figuren, verbunden durch einen bestimmten Ort: die Salpetrière. Ein weitläufiges Areal hinter Mauern, in dem aus der Gesellschaft verstoßene Frauen leben. Oft führen die Folgen von Gewalttätigkeit an diesen Ort. So ist es bei der jungen Louise, die nun an hysterischen Anfällen leidet und ein interessantes Objekt für die Mediziner darstellt. Anders bei Eugénie, die aus großbürgerlichen Kreisen kommt und ungewollt Geistererscheinungen hat. Und dann ist da noch Geneviève, die seit Jahrzehnten die Aufsicht über die Frauen führt und bei der sich unerwartet ein großer Wandel vollzieht. Es fällt schwer, das Buch aus den Händen zu legen, es beschreibt Emotionen und Situationen so anschaulich, dass die Bilder im Kopf von selbst entstehen.