Vier ungewöhnliche Lebensschicksale treffen in diesem Roman mit realem Hintergrund aufeinander. Oder sind sie gewöhnlicher, als wir denken?
Zunächst eine enttäuschte Mutter, deren sehr genauen Vorstellungen eines Sohnes sich nicht erfüllten aber eine ganz anderes geartete Tochter ihr Leben bestimmte. Diese Tochter, ungeliebt und antriebslos, wünscht sich eine Tochter und bekommt einen Sohn, der sich autistisch in seine eigene Welt zurückzieht und sie vom ersten Atemzug an völlig überfordert. Er wächst bei seiner Großmutter auf. Als diese Ende 70 ist, nimmt sie die etwas ältere, rüstige Ida bei sich und ihrem jugendlichen Enkel auf und hat von ihr Unterstützung im alltäglichen Leben.
Ida bringt ihre eigene Geschichte mit sich: Auch sie war ein ungeliebtes Kind, als Erwachsene hat sie einen Hang zu Schönheit und Luxus, für den sie bereit war, Lebenskompromisse einzugehen. Das Schicksal, ohne Liebe und Wärme aufgewachsen zu sein, selbst wenig Empathie empfinden zu können und sich trotzdem dem Leben stellen zu müssen und einen möglichen Lebensweg zu finden: Das ist hier gut beobachtet und sehr anschaulich in literarischer Form beschrieben.