Der Einstieg in den zweiten Wissenschaftsthriller von Patrick Illinger hat seine Tücken, denn es braucht eine gewisse Zeit, um in das reichlich komplexe Thema von zerebralen Organoiden und Implantationsversuchen zwischen tierischem und menschlichen Gewebe einzusteigen. Dazu sind die Schauplätze, zu denen man die Reporterin Livia Chang bei ihren eigenmächtigen Recherchen im Zusammenhang mit einem ominösen Flugzeugabsturz folgt, zahlreich, der Leser findet sich in China, in Atlanta, später auf Honduras und in Italien wieder. Ausgerechnet auf Sardinien wird ein bedeutsames Wirtschaftstreffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten und Chinas Staatspräsident geplant und auch dort soll es um biochemische Forschungen gehen. Alles Zufall? Die Spannung steigt schnell, so dass sich der Leser mitten in einem Fall von Erpressung, Entführung, Menschenversuchen, Datenklau und Weltverschwörung findet. Dabei beweist Chang mit ihrer ganz eigenen Coolness, dass sie genau die Richtige für diesen Job ist, und lässt die Männer in ihrer Nähe mitunter blass aussehen. Ein intelligenter Thriller, actionreich, doch nichts für schwache Nerven.