Fuchs und Hase, der Klassiker der Dreamteams, leben in einer gemeinsamen Höhle im Wald. Hases anmutiger Gestalt im rosa Kleidchen zeichnet Thé Tjong-Khing kräftige Hasenläufe. Mit ihnen steht sie sogar in ihren grünen Plüschhausschuhen, die sie trägt, wenn sie krank ist, fest auf dem Boden. Der beleibte Körper von Fuchs steckt in einem hellblauen Pulli. Wir sehen sofort, mit welcher Leidenschaft sich Fuchs an den gedeckten Tisch setzt.
Zahllose in den Text gestreute Momentaufnahmen der Akteure begleiten uns vom ersten Satz an. In seiner illustrativen Dynamik scheint das schon 1999 erstmals auf Deutsch erschienene Buch wie eine Vorstudie zu den Figuren aus Thé Tjong-Khings Tortenbüchern, die ganz ohne Text auskommen.
Die kurzen Episoden, geschrieben von Sylvia Vanden Heede, die das Miteinander unserer Protagonisten über die gesamte Gefühlspalette sowie zu Rollenbildern verhandeln, sprühen mit ihren knappen Dialogen und kurzen Sätzen vor Lebendigkeit. In der Nachbarschaft wohnt Eule. Das Küken, dass aus Eule Ei, schlüpft nennen sie Piep. Schnell wird er ein pummeliger Hahn mit strammen Wadeln, die Khing in eine hautenge Hose steckt. Mit seinem "Tok" hat er zu allem, was die Drei bewegt, eine klare Meinung. Man versteht sich.
Und dann ist da noch Plüsch, eine Eichhorndame aus der Stadt. Mit ihrem anfänglichen Liebreiz lässt sie die Herzen von Fuchs und Eule schneller schlagen. Nur Hase bleibt langmütig und behält einen kühlen Kopf. Da werden auch Vorlesende sich wiederfinden.
Eine vortreffliche Vorlese- und Selbstleselektüre, die der Wiederauflage lohnt.