Als Amy ihr Lieblingsbuch in der Schulbibliothek ausleihen möchte, ist es nicht zu finden. Nein, kein Kind hat es ausgeborgt, der Schulausschuss hat verfügt, dass dieses Buch, welches Amy schon hundert Mal gelesen hat, ihr Herzensbuch, für Kinder ungeeignet sei, pädagogisch nicht erbaulich, ja schädlich gar. Amys erster Plan ist es, ermutigt von der Bibliothekarin, vor dem Ausschuss vorzusprechen. Aber Amy ist ein schüchternes Mädchen. Im entscheidenden Moment traut sie sich nicht. Als Amys Vater ihr das Buch kauft beginnt sie mit diesem und anderen, ebenso verbannten Büchern, eine geheime Bibliothek in ihrem Schließfach zu eröffnen. Zu ersten Mal findet Amy Mitstreiter, schafft Allianzen, handelt und kämpft eine wichtige Sache: Die Meinungsfreiheit. Immer wieder staunt man über ihre Gewitztheit, ja Klugheit und wird sich vor allen Dingen bewusst: Die kindliche Freiheit, sich aussuchen zu dürfen, was man lesen möchte, gute und schlechte Bücher, kluge und witzige, welche, die mal Lachen mal Weinen machen, ist wichtig und Charakter bildend. In der Wahl der Lektüre haben höchstens die eigenen Eltern ein Vetorecht. „Wir müssen Kindern erlauben, sich ihre eigene Meinung zu bilden, auch wenn uns das mitunter Angst macht.“, lässt Allan Gratz die weise Bibliothekarin Opal Jones in seinem Buch sagen. Er schreibt aus eigener Erfahrung und mit vielen ganz konkreten Beispielen alter und neuer Bücher. Eine Geschichte, die von Klein wie Groß unbedingt gelesen werden sollte. Eine Geschichte, die Mut macht und ihre Leser, neugierig geworden, zum Lesen vieler weiter, lesenswerter Bücher animiert.