Max und Maja sind Cousin und Cousine und wachsen in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) auf. Wie damals üblich gehen ihre Väter zur Arbeit. Ihre Mütter sind Hausfrauen. Max hat eine kleine Schwester und Maja einen kleinen kleinen Bruder. Sie gehen zur Schule, genießen die Sommerferien und sprechen die gleiche Sprache. Fast. Max will Astronaut werden und Maja Kosmonaut. Max liebt Hähnchen und Maja Broiler. Cola? „Darfst du nicht“, sagen die Erwachsenen zu Max. „Knusperflocken?“ „Hammer nich“, sagen sie zu Maja. In den zahlreichen, wimmelbunten Familiensituationen, die vom Kinderalltag der Endsiebziger- und Achzigerjahre in den zwei deutschen Staaten erzählen und wie damals, mit Buntstiften auf Papier präsentiert werden, also nicht am Computer entstanden sind, gibt es viel zu entdecken. Maja würde gern einmal ihren Cousin besuchen, doch wer aus der DDR in die BRD reisen wöllte, müsste die Mauer passieren. Ohne Erlaubnis, wird man hier ins Gefängnis gesteckt oder gar erschossen. Warum war das so? Blättert man jetzt um, kommt man zu der spannendsten Seite, sagen die Kinder. Ein einziges Bild und wenige Sätze erzählen, wie die Deutschen in einen Krieg zogen, den sie begonnen hatten, ihn verloren und wie es zur Teilung Deutschlands kam. Ein nächstes zeigt die Mauer zwischen den beiden Seiten, samt Grenzstreifen und Wachtürmen, Wester- und Osterhasen. Ein wenig unbeschwerter Spaß findet sich auf jeder Seite. Mit dem Fall der Mauer werden aus zwei Geschichten endlich eine. Auch Autorin und Illustrator sind in Ost und West groß geworden und können sich heute, Mauerfall sei Dank, so oft zum Arbeiten besuchen, wie sie wollen. Kürzer, pointierter und anregender kann man Geschichte nicht ins Gespräch bringen. Wer diesem Buch nur eine Minute Aufmerksamkeit schenkt, ist gebannt. Gehm und Klein regen zum Fragen an, und wir, die wir diese Geschichte auf der einen oder anderen Seite ja erlebt haben, finden für diese Kinderfragen sicher eine persönliche Antwort. Und vielleicht fallen uns noch viel mehr und ganz andere Dinge ein, von denen wir unseren Kindern erzählen können.