Dem ungewöhnlichen Auftritt von Elizabeth Zott aus „Eine Frage der Chemie“ kann man sich nur schwer entziehen. Alles an ihr sprüht nur so von einem Selbstverständnis, das für eine Frau in den Fünfzigerjahren eher ungewöhnlich ist. Elizabeth Zott ist Chemikerin und mit Vehemenz besteht sie darauf, als Wissenschaftlerin ernst genommen zu werden, egal, wie sehr sie von der Männerwelt belächelt, ihr die Forschungsmittel vorenthalten werden oder die meisten sie zuhause mit einer Schar Kinder und am Herd stehen sehen - ganz wie es zu dem damaligen Rollenbild gehört. Stoisch erträgt Zott Rückschläge in ihrer Forschung, schiebt beiseite, dass der Mann immer überlegen ist und sich nimmt, was er will, die maßgeblichen Ergebnisse ihrer Forschung, ihren Körper … Erst, als der schüchterne, aber umso genialer Wissenschaftler Dr. Calvin Evans in ihr Leben tritt, erlebt sie, was es heißt, als ebenbürtige Partnerin angesehen zu werden. Alles könnte gut werden, wenn Evans nicht jäh aus dem Leben gerissen worden wäre und sie – unverheiratet und schwanger – zurückließe. Doch selbst die Mutterschaft versucht Zott mit ihrem ganz eigenen Weltbild wissenschaftlich zu lösen, alles andere würde heißen, sich der Trauer hinzugeben. Die Stimme von Elizabeth Zott bekommt man nicht aus dem Ohr, spätestens, als sie in ihrer Not, um Geld für sich und die Tochter zu verdienen, in einer Kochshow landet, wo sie statt Rezepte zu kochen, den Frauen an den Fernsehern appetitlich verpackte Ratschläge über die Selbstbestimmungen der Frauen gibt. Man liest dieses Buch mit einem ständigen Schmunzeln im Gesicht!