Drei Jahre, nachdem ihre Schwester ihrem Leben ein Ende gesetzt hat, fängt Bettina Flintner spontan an zu schreiben. Sie erinnert sich an die Kindheit und Jugend in den 1960er und 1970er Jahren in vielen Episoden. Sie hatte eine starke Allianz mit der älteren Schwester, die umso wichtiger war, als die Eltern immer wieder außereheliche Beziehungen hatten, teils sichtbar für die Kinder, teils diffus spürbar. Die Familie zog mehrfach um, es galt immer wieder neue Freunde zu finden, sich an eine neue Schule zu gewöhnen, ein neues Umfeld zu erobern. Die Schwestern waren aber auch sehr verschieden und in der Pubertät wurde die Distanz zwischen ihnen immer größer. Im Erwachsenenalter konnte es passieren, dass sie lange nichts voneinander hörten und dann gab es wieder sehr vertrautes Miteinander. Ich habe mich in Bettina Flintners direktem und klaren Erzählstil gleich zuhause gefühlt und bin ihren wachen Beobachtungen interessiert gefolgt. Gerne hätte ich noch weitere Erinnerungen mit ihr geteilt. Wenn ich doch auch so über meine Erlebnisse schreiben könnte!