Große Performance

Nina Basovic Brown

Cheerleader

Cheerleading, ist das nicht der amerikanische Sport mit den glitzernden Wischmops? Karla will nur nett sein, als sie ihre Freundin Jess zum Probetraining begleitetet. Naja, und dann ist da die Hoffnung auf ein kurzes Intermezzo, um dem lästigen Sporttreiben, dem Wunsch ihrer Eltern, ganz entkommen zu können. Im Gegensatz zu ihrer vor Begeisterung sprühenden Freundin fühlt sich Karla immer zu groß, absolut unsportlich und nicht motiviert. Ihr Wohlfühlort ist ein Bett mit Buch.

Die sehr unterschiedlichen Mädchen werden erstaunlich schnell ihre Rolle in der Gruppe finden. Mit Begriffen wie Flyer und Backspot (für englische Begriffe gibt es immer eine lautmalerische Übertragung und Übersetzung) erfahren die Newcommer von der Performance der Cheerleader, ihren unterschiedlichen Positionen, der Teamarbeit. Für die gefährlichen Stunts wird ihnen viel Verantwortung und Vertrauen abverlangt. Nicht nur wegen Tom, Lia und dem Missgeschick von Jess wird Karla länger bleiben als sie sich vorgenommen hatte. Wir dürfen erleben, wie mit der Verantwortung ihr Ergeiz erwacht und sie selbst dafür sorgt, auf sich stolz sein zu können. Nichts könnte schöner und beglückender sein.

In den akrobatischen Figuren der Cheerleader wird gestemmt und gehoben, balanciert und geflogen. Im wahrsten Sinne des Wortes erfüllt Nina Basovic Brown das Miteinander der Gruppe mit tragenden Werten. Darüber hinaus gibt sie Karlas erstarkenden Selbstwertgefühls ein innere Stimme. In perfekter Reduktion eines Easy Readers hat sie die wichtigste Motivation fürs Leben in Szene gesetzt. Ein Kurzstreckenleser voller Dynamik, mit Tiefgang und szenischer Präzision, Gefühlsintensität und feinem Humor.