Hermann, Jakob und Traute lernen sich im Sommer 1945 in den Trümmern Hamburgs kennen. Jakob ist den letzten Abtransporten entkommen und lebt in einem Versteck, in dem er auch das Ende des Krieges verpasst hat. In der Bäckerei von Trautes Eltern ist eine Flüchtlingsfamilie aus dem Osten einquartiert worden und Hermann muss seinen aus dem Krieg heimgekehrten Vater auf die Toilette tragen, da er beide Beine verloren hat. Für alle drei steht die Welt mit dem Ende des Krieges nicht vor einem Neuanfang. Hinzu kommt, dass vor allem für den strammen HJ-Jungen Hermann bisherige Wahrheiten ins Wanken geraten und seine geistige Welt gerade erst beginnt, langsam zusammen zu brechen. Boie nimmt ihre Leser in unterschiedliche Lebensverhältnisse und Gedankengebäude der Menschen in der damaligen Zeit mit, die sich begegnen und behutsam kennen lernen. Dabei zeigt sie, wie tief Denken und Glauben an eine Welt in der diese Jugendlichen vierzehn Jahre lang groß geworden sind, sitzt, und wie schwer es werden wird, die Welt neu zu denken. Ein bewegender Jugendroman, der auf kurzer Strecke Jugendlichen Zeitgeschichte lebendig werden lässt.