Nicole Wellemin erzählt spannend und einfühlsam von drei Frauen, die auf einem Bergbauernhof am Ritten in Südtirol Einschneidendes erleben. Lene verbringt einen Großteil ihres Lebens auf dem Hof, in den sie 1943 einheiratet und eine schwerwiegende Entscheidung wird ein fast lebenslanges Familiengeheimnis bleiben. Auch ihre Enkelin Anna trägt es lange in sich, bis sie sich mitteilen kann. Sie ist eine freiheitsliebende, tatkräftige und ehrgeizige junge Frau, die sich auf dem elterlichen Hof dem Apfelanbau widmet. Die 50jährige Lis hat Hals über Kopf ihr Leben in München verlassen und fühlt sich von alten und neuen Schuldgefühlen nahezu erdrückt. Anna nimmt sie ohne weitere Fragen bei sich auf. Die Veränderung, die Lis dank der loyalen und vertrauensreichen Anna durchlebt, das Verarbeiten dramatischer Ereignisse ihrer Vergangenheit und ihr langsames sich Öffnen und Mitteilen ist interessant zu erlesen und der Spannungsbogen hält bis zum Schluss. Ein gelungener Unterhaltungsromanin ein inem schönen naturnahen Setting mit Menschen, die ihr Herz am rechten Fleck haben.
Ein inspirierender Abend. Nach dem Erwerb des Buches lasen einige bis nachts um drei. So fesselte Frauenleben, Solidarität und all dies unerwarteten Sachverhalte rund um den Apfelanbau.